02/07/2024 0 Kommentare
Grußwort zu Ostern
Grußwort zu Ostern
# Kirchenjahr/ Kirchenwissen
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Grußwort zu Ostern
Liebe Gemeinde,
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so langsam gewöhne ich mich an dieses neue Leben. Ans Abstandhalten im Supermarkt, an Telefonate statt persönlicher Begegnung, an tägliche Spaziergänge um den Lagerkoller zu bekämpfen. Vielleicht geht es Ihnen ähnlich und es stellt sich Stück für Stück eine Routine im Umgang mit diesem Ausnahmezustand ein. Doch das schönste Kirchenfest des Jahres so ganz ohne die versammelte Gemeinde zu begehen, das fällt mir wirklich schwer. Ich erlebe die Karwoche sonst immer ganz intensiv, diesen Weg durch das tiefste Leiden und die Hoffnungslosigkeit des Todes hindurch hin zur unglaublichen Freudenbotschaft, die die Welt veränderte. Ich mag die Stille und Dunkelheit in der Osternacht, wenn dann die Kerzen angezündet werden und die Orgel erklingt. Ich mag den gemeinsamen Osterjubel und die fröhlichen Lieder im Sonntagsgottesdienst. Dann gehe ich immer ganz beschwingt nach Hause und weiter zum Feiern mit der Familie und zum Ostereiersuchen mit den Kleinen. Das wird dieses Jahr anders sein, für Sie und für mich. Auf vieles, das wir sonst so schätzen, müssen wir dieses Jahr verzichten. Aber das heißt ja nicht, dass Ostern dieses Jahr ausfällt. Der Grund zum Jubeln bleibt ja bestehen. Und vielleicht ist er gerade in einer Zeit wie dieser umso wertvoller. Als Jesus vor seinem Tod von seinen Freunden Abschied nimmt, gibt er ihnen ein Wort mit auf den Weg, das auch mich in den letzten Tagen begleitet hat. „In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ Jesus geht durch die unsägliche Tiefen. Er wird von seinen Freunden verlassen, ausgelacht und öffentlich beschämt, gefoltert und grausam hingerichtet. Er hatte furchtbare Angst. Es schmerzt mich immer wieder, das zu lesen. Aber die Geschichte ist damit nicht zu Ende, wie Sie wissen. Sie geht weiter mit der unglaublichen Botschaft, dass er den Tod überwand. Jesus begegnet seinen Freunden. Sie begreifen: er lebt! Das Grab konnte ihn nicht halten. All das Grauen konnte ihn nicht besiegen. Am Ende steht die Osterfreude. Ist das nicht eine Botschaft, die gerade jetzt nicht passender sein könnte? Wir mögen Angst haben und gerade durch Tiefen gehen. Doch der Ostermorgen kommt auch für uns. Wir haben allen Grund zur Zuversicht: Seid getrost, unser Herr hat die Welt überwunden! Bei ihm sind wir in guten Händen.
Lasst uns die gewonnene Zeit nutzen, um diese Botschaft für uns neu zu entdecken und uns von ihr stärken zu lassen.
Ihre Pfarrerin Ramona Rohnstock
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