"Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch." - Gedanken zur Jahreslosung

"Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch." - Gedanken zur Jahreslosung

"Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch." - Gedanken zur Jahreslosung

# Vorworte des Gemeindebriefes

"Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch." - Gedanken zur Jahreslosung

Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.

(Hesekiel 36, 26)

Gedanken zur Jahreslosung


Kennen Sie das Märchen „Das kalte Herz“?
Wilhelm Hauff hat es uns erzählt. In der Mitte der Erzählung steht der Kohlenmunk-Peter. Er ist unzufrieden mit seinem Leben. Er träumt davon, reich und bei den Menschen angesehen zu sein. Zunächst scheint das Glück auf seiner Seite. Er trifft das Glasmännlein, dasnihm drei freie Wünsche gewährt. Peter wünscht sich zweimal Geld und Luxus. Er wird zum reichen, angesehenem Mann und führt bald eine große Glashütte. Bald jedoch verliert er alles.
Da trifft er den Holländer-Michel, der mit dem Bösen im Bunde steht. Michel fordert als Preis für
seine Hilfe allerdings Peters Herz. Dieses sei ihm mit seinen Gefühlen im Leben ohnedies nur
hinderlich, meint er. Dafür soll Peter einen kalten Stein in die Brust und zunächst 100.000 Taler
bekommen, er könne aber jederzeit wiederkommen, wenn er mehr Geld brauche.


Peter lässt sich auf den Handel ein. Er wird erfolgreich, kann sich aber an nichts mehr erfreuen. Er kann nicht mehr lachen und nicht mehr weinen. Zu keinem Gefühl ist er mehr fähig. Auch ist er für seinen Geiz verschrien. Die Menschen mögen ihn nicht. Seiner Frau verbietet er, den Armen Almosen zu geben. Als sie es einmal doch tut, erschlägt er sie. Peter bereut seine Tat und will sein Leben ändern. Da er noch einen Wunsch beim Glasmännlein frei hat, wünscht er sich sein Herz zurück. Doch diesen Wunsch kann es ihm nicht erfüllen. Schließlich gelingt es Peter doch noch, auf trickreiche Weise und einem Tipp des Glasmännleins folgend, sein lebendiges Herz wieder zu erhalten.


Peters Leben ändert sich. Er wird genügsam, arbeitet fleißig und erreicht Anerkennung. Sogar seine vom Glasmännlein wieder lebendig gemachte Frau darf er in die Arme schließen.


Nur ein Märchen?

Ich glaube, dass dieses Märchen eine wundervolle Auslegung des Verses beim Propheten Hesekiel ist, dem unsere Jahreslosung entnommen ist: „Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben.“ (Hes. 36, 26)

Peter war herzlos geworden. Er war allen Fühlens, jeder Liebe und jeder menschlichen Regung beraubt. Kalt war sein steinernes Herz. Das Übermaß ein Reichtum, das er für sein lebendiges Herz erhalten hatte, machte ihn nicht glücklicher. So ist es, wenn einem das Herz versteinert. Gott aber hat andere Gedanken über seine Menschen. Er will, dass wir einfühlsam und liebevoll mit uns und den Menschen um uns herum umgehen. Nicht in Besitz und Reichtum liegt der wahre Schatz unserer Menschlichkeit, sondern darin, Herzensmenschen zu sein. Unsere Gefühle können warm und freundlich sein oder eben auch kalt und böse. Der Geist Gottes will uns zu einander zugewandten und fröhlichen Menschen machen. Mit diesem Zuspruch gehen wir in das neue Jahr. Dann werden wir spüren, welche Lebendigkeit daraus hervorgehen kann. Eine andere, eine neue Lebendigkeit, die gelingender ist, als sie aus äußerem Reichtum entstehen könnte.


Gott hat alle Möglichkeiten zu Freude, Zugewandtheit und Lebensbejahung in uns gelegt. Es ist der Weg, den Jesus gegangen ist, weil er mit offenem und warmem Herzen mit den Menschen umgegangen ist - herzensgut. Wenn wir in seiner Nachfolge wandeln, werden wir spüren, dass da kein Stein, sondern ein anderes Herz und ein neuer Geist in uns sind. Genauso, wie Gott es uns versprochen hat.


Ich wünsche uns allen ein gelingendes und gesegnetes Jahr 2017!


Von ganzem Herzen

Ihr Pfarrer Thilo Haak

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